Azubi gesucht in Ostthüringen 2014 - page 12

WiYou . Wirtschaft und Du . 2014
Foto: Klausner
Azubi gesucht
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Dass es mal ein Beruf in der Holzbranche werden würde, stand für Alexander
schon früh fest, er mochte Holz als Werkstoff einfach.
Und auch das passen­
de Unternehmen Klausner Holz in Saalburg­Ebersdorf kannte er schon, bevor
er sich für eine Ausbildung bewarb. „Ich habe dort während der Ferien immer
gearbeitet und mich wohlgefühlt. Die Arbeit passte gut zu meinen eigenen
Interessen und ich wusste, was mich in diesem Beruf erwartet.“
Hauptsächlich geht es bei Alexanders Arbeit darum, Holzstämme so zu be­
arbeiten, dass sie zum Beispiel für die Möbelproduktion oder den Bau ver­
wendet werden können.
Wenn bei Klausner Holz die nächste Ladung Stämme
auf den Hof rollt, heißt das, dass Alexander und seine Kollegen zunächst das
Holz in Augenschein nehmen. Ist alles so wie im Lieferschein vermerkt, wer­
den die Stämme entrindet. Danach wird mit einemMetalldetektor überprüft,
ob sich nicht irgendwo Metallgegenstände, wie Nägel zum Beispiel, im Holz
befinden, die könnten bei der Weiterverarbeitung nicht nur den Arbeitern ge­
fährlich werden, sondern auch die Maschinen beschädigen. Ist das Holz in
Ordnung, wird es nach Art, Qualität und Stärke sortiert. Dazu muss Alexander
nicht nur erkennen, welches Holz er da vor sich liegen hat, sondern auch, ob
es den Qualitätsansprüchen gerecht wird, beispielsweise ob Farbe und
Maserung passen. Weiter geht’s dann im Sägewerk, wo je nach Auftrag Balken
oder Bretter nach vorgegeben Maßen zugesägt werden. Als Holzbearbeitungs­
mechaniker bedient Alexander dort die Maschinen und Anlagen, wie die gro­
ßen Sägen. Das ist nicht nur laut, sondern auch nicht ganz ungefährlich. „Ich
muss mich hier sehr genau an den Arbeitsschutz halten, darf zum Beispiel kei­
ne langärmelige Kleidung tragen. Außerdemmuss ich immer Handschuhe und
Arbeitsschutzschuhe anziehen und natürlich sehr konzentriert arbeiten, also
jede Sekunde bei der Sache sein.“ Bei anderen Arbeitsschritten gibt es dage­
gen auch ruhigere Phasen. Wenn das Holz entfeuchtet wird zum Beispiel.
Dafür gibt es spezielle Trockenkammern, die mithilfe einer Computersteue­
rung programmiert werden. „Die Trocknungsprozesse dauern eine Weile. Da
sitzt man dann am PC, überwacht das Ganze und dokumentiert, wie sich das
Holz verändert. Das ist nicht ganz so spannend, aber andererseits auch mal
eine Abwechslung.“
Wie die einzelnen Maschinen und Anlagen richtig bedient werden, hat
Alexander während der Ausbildung nicht nur im Unternehmen gelernt, son­
dern auch bei überbetrieblichen Lehrgängen.
„Im laufenden Betrieb nehmen
sich die Meister und Facharbeiter zwar auch immer Zeit, wenn man mal nicht
weiterkommt, aber bei den Intensivlehrgängen hat man gerade am Anfang
die Möglichkeit, ein bisschen zu üben und Erfahrungen zu sammeln.“ Darüber
hinaus gab es Unterricht in der Berufsschule, neben Werkstoffkunde ging es
dabei vor allem um Maschinen­ und Anlagentechnik. „Mathe ist da wichtig
und technisches Verständnis, und man sollte sich auch für Holz interessieren.“
Alexander hat seine Ausbildung inzwischen beendet und wurde in ein festes
Arbeitsverhältnis übernommen.
In Zukunft würde er gern auch noch die
Meisterausbildung anschließen. „Dafür müsste ich zwar noch einmal sieben
Monate zur Schule, wäre dann aber auch besser qualifiziert.“ (mü)
Wood­Kid
Aufgaben
Holzbearbeitungsmechaniker sind einge­
bunden in den Prozess der Holzbearbei­
tung. Sie vermessen und beurteilen ange­
lieferte Baumstämme, sortieren das
produzierte Schnittholz nach Sortier­ und
Qualitätsregeln und bedienen und überwa­
chen Maschinen und Anlagen.
Dauer
3 Jahre
Voraussetzungen
handwerkliches Geschick, technisches Verständ­
nis, gutes Augenmaß, gute Hand­Auge­Koordi­
nation, körperliche Fitness, Sorgfalt, Interesse am
Rohstoff Holz
Chancen
Weiterbildungen zum Sägewerkmeister, Industrie­
meister Holzbearbeitung oder Techniker in der
Fachrichtung Holz sind möglich, ebenso ein Stu­
dium im Bereich Holztechnik.
Holz­
bearbeitungs­
mechaniker
(m/w)
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Einen Ahornbaum am Ahornblatt zu erkennen, ist keine große Herausforderung. Nur anhand der Farbe und Maserung eines Holzbrettes zu sehen, ob es
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sich um Ahornholz handelt, oder Kiefernholz, oder Fichtenholz – dazu gehört schon etwas mehr. Eine Ausbildung zum Holzbearbeitungsmechaniker zum
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Beispiel. Der hat aber natürlich noch viel mehr zu tun, als Holzarten zu bestimmen. Holzbearbeitungsmechaniker wie der 26­jährige Alexander sorgen
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unter anderem dafür, dass Tischlern nicht plötzlich der Bretternachschub ausgeht und sie sich selbst die Baumstämme aus dem Wald holen müssen.
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