Azubi gesucht in Ostthüringen 2014 - page 10

WiYou . Wirtschaft und Du . 2014
Foto: Bio­Seehotel Zeulenroda
Azubi gesucht
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Alisa hat vor zwei Jahren ihr Abitur gemacht, wollte dann aber nicht gleich
im Anschluss daran studieren, sondern mit einer Berufsausbildung erst ein­
mal eine Grundlage schaffen.
„Es sollte ein Beruf sein, der vielfältig ist und
mir für später verschiedene Karrieremöglichkeiten offenhält, falls ich zum
Beispiel doch noch ein Studium beginnen oder eine Weiterbildung machen
möchte. Da ich schon im Hotel als Aushilfe gearbeitet hatte, kannte ich den
Beruf der Hotelfachfrau. Der passte zu meinen Vorstellungen.“ Alisa bewarb
sich deutschlandweit und entschied sich schließlich für das Bio­Seehotel
Zeulenroda. „Hier hat es mir einfach am besten gefallen, auch weil die
Aufgaben sehr breit gefächert sind.“ Ihre Hauptaufgabe ist dabei natürlich das
Betreuen der Gäste. Sie sorgt dafür, dass sich jeder einzelne Gast jederzeit
rundum wohl und gut aufgehoben fühlt, egal, ob er etwas zu Trinken möchte
oder es ein Problem mit seinem Zimmer gibt.
Damit Alisa auf die verschiedenen Anfragen antworten kann, durchläuft sie
während ihrer insgesamt drei Jahre dauernden Ausbildung alle Bereich des
Hotels.
Das fängt bei Rezeption und Lobby an und geht über Service und
Küche bis zum Housekeeping. Normalerweise arbeitet eine Hotelfachfrau
nicht in der Küche, aber sie muss wissen, wie die Abläufe dort sind und im
Notfall auch mal einspringen können. Gleiches gilt für das Housekeeping. „Ich
muss die Zimmer, die ich den Gästen verkaufe, kennen. Und es schadet auch
nicht, selbst mal mit saubergemacht zu haben.“ Das Wichtigste dabei ist im­
mer, für den Gast da zu sein, egal, wie viel man selbst gerade zu tun hat. Auch
wenn ein Gast mal nicht so gute Laune hat. Das war die einzige Sache, die Alisa
etwas unterschätzt hat. „Aber man lernt, auch mit schlechtgelaunten Men­
schen umzugehen. Ich versuche, das, was ich kann, zu tun um sie aufzumun­
tern und es nicht persönlich zu nehmen.“ Wie man in solchen Situationen rich­
tig reagiert, lernt sie in der Berufsschule, die blockweise in Gera stattfindet.
Außer Kommunikation und Gästebetreuung stehen dort unter anderem auch
Kochen, Ernährungslehre sowie Buchhaltung, Beratung, Verkauf und Marke­
ting auf dem Plan. „Zudem sind Fremdsprachen auch sehr wichtig“, weiß Alisa,
die selbst Deutsch, Englisch, Russisch und Französisch spricht.
Eine Sache, mit der sich jeder, der in der Hotelbranche arbeiten möchte, aus­
einandersetzen muss, ist die Arbeitszeit.
Man arbeitet nachts, an Wochenen­
den und Feiertagen. Alisa kommt gut mit dem Schichtdienst klar, auch wenn
sie einen etwas längeren Arbeitsweg hat. „Ich fahre jeden Tag rund 80
Kilometer, aber ich wusste, dass das so sein wird und es stört auch nicht wei­
ter. Ich weiß aber, dass das für viele andere schon ein Problem ist. Allein in
meiner Berufsschulklasse sind wir jetzt nur noch 14 von ehemals 27 Schülern.
Man sollte einfach bei einem Praktikum mal testen, ob das wirklich der rich­
tige Beruf für einen ist.“
Für Alisa geht es jetzt ins dritte Lehrjahr und damit auch schon in Richtung
Abschluss.
Sie hat einen Beruf gefunden, der ihr viel Spaß macht und sie for­
dert, deshalb möchte sie auch weiter im Hotel arbeiten, vielleicht mal eine
Zeit lang im Ausland. „Australien ist so ein kleiner Traum. Und studieren möch­
te ich dann später auch noch, am liebsten im Bereich Management.“ (mü)
Gastfreundlich
Aufgaben
Hotelfachleute arbeiten in allen Bereichen des
Hotels, betreuen Gäste, richten Zimmer her, be­
dienen im Restaurant oder bereiten Veranstal­
tungen vor.
Dauer
3 Jahre
Voraussetzungen
Freundlichkeit, Offenheit, gute Umgangsformen,
serviceorientiertes Arbeiten, Fremdsprachen,
Bereitschaft zur Arbeit an Wochenenden und
Feiertagen
Chancen
Hotelfachleute arbeiten hauptsächlich in
Hotels, Gasthöfen und Pensionen. Neben
verschiedenen Spezialisierungen ist auch
die Weiterqualifizierung zum Hotelmeis­
ter möglich.
Hotel­
fachleute
(m/w)
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Statt dem Weckerklingeln gibt’s einen Guten­Morgen­Anruf von der Rezeption, der Frühstückstisch ist auch schon reich gedeckt und während man sich
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nochmal einen Nachschlag vom Büffet gönnt, räumt jemand das Zimmer auf, macht die Betten und legt frische Handtücher raus – ein Hotelaufenthalt
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macht´s möglich, im Bio­Seehotel Zeulenroda zum Beispiel. Doch des einen Freud ist der anderen Arbeit. Damit der Hotelbetrieb läuft und die Gäste
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zufrieden sind, haben Hotelfachleute wie die 20­jährige Alisa alle Hände voll zu tun.
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