Azubi gesucht in Ostthüringen 2014 - page 11

WiYou . Wirtschaft und Du . 2014
Foto: Manuela Müller
Azubi gesucht
11
Axel nahm schon in der Schule an der AG Metall teil.
Die von den Mitar­
beitern der Königsee Implantate geleitete Arbeitsgemeinschaft machte ihm
dabei so viel Spaß, dass er mehr über die Berufe in diesem Bereich erfahren
wollte. Er absolvierte verschiedene Praktika und entschied sich schließlich für
eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker bei Königsee Implantate.
Die ersten zwei Jahre verbringt Axel aber nicht im Werk selbst, sondern in
der betriebseigenen Lehrwerkstatt.
Auch wenn er in der laufenden Produk­
tion später mit computergesteuerten CNC­Maschinen arbeiten wird, soll er
hier zunächst die handwerklichen Grundlagen und ­fertigkeiten wie Drehen,
Fräsen und Feilen erlernen. Geübt wird manuell und an konventionellen Ma­
schinen. Dazu bekommen Axel und seine Azubikollegen Rohteile, wie Titan­
stangen und bearbeiten diese mit sogenannten spanabhebenden Verfahren.
Dabei wird überflüssiges Material in Form von Spänen abgetragen und das
Werkstück, also die Schraube beispielsweise, Schritt für Schritt herausge­
schnitzt. „Später werden für diese Arbeitsschritte die Maschinen program­
miert, aber es ist wichtig, dass wir die Grundprinzipien erst einmal verstanden
haben.“
Damit die fertige Schraube am Ende auch in das Gewinde passt, muss ein
Zerspanungsmechaniker genau nach Vorgabe arbeiten.
Axel lernt deshalb
auch, wie man eine technische Zeichnung liest und die Maße überträgt. „Das
ist eines der Fächer in der Berufsschule in Unterwellenborn. Außerdem habe
ich dort Werkzeugkunde, Werkstoffkunde, Fertigung sowie alles zu den
Maschinen und Anlagen, wie man sie bedient und wartet oder auch das
Programmieren der rechnergestützten Fertigung.“ Im dritten Lehrjahr, insge­
samt sind es dreieinhalb, wird Axel dann in die Produktionsarbeit einsteigen.
„Da werde ich die verschiedenen Abteilungen der Zerspanung durchlaufen,
wie die Dreherei und die Fräserei.“
Ein ausgebildeter Zerspanungsmechaniker muss später nicht nur Werkstücke
fertigen,
sondern auch beurteilen können, ob sie den Vorgaben entsprechen
und, wenn nötig, die Einstellungen der Maschinen und Anlagen verändern.
Das heißt, es sind neben handwerklichem Geschick und technischem Ver­
ständnis auch ein gutes Augenmaß und logisches Denken gefragt.
Für Axel, dem vor allem das Drehen Spaß macht, ist das bisher alles kein
Problem.
„Zum einen hatte ich ja schon ein bisschen Vorlauf durch meine
Erfahrung in der AG damals in der Schule und zum anderen interessiere ich
mich eben wirklich für Metall und die Verarbeitungsverfahren, so dass mir
auch die dazu nötige Theorie nicht allzu schwer fällt.“ Nur vor den Prüfungen
muss auch er ein bisschen öfter in die Bücher schauen. „Man muss schon eine
Menge wissen, aber ich weiß ja, wofür ich das mache.“ Axel ist mit seiner
Berufswahl nämlich so zufrieden, dass er auch nach dem Ende der Ausbildung
weiter in diesem Bereich arbeiten will. „Erst einmal möchte ich Berufser­
fahrung sammeln. Außerdem weiß ich, dass es in diesem Bereich auch ver­
schiedene Weiterbildungen gibt, wie eine Meisterschulung zum Beispiel. So
etwas käme für mich schon irgendwann auch in Frage.“ (mü)
.
Schon mal was von Osteosynthese gehört? Vermutlich nicht, es sei denn, du hast dir schon einmal einen Knochen gebrochen. Denn Osteosynthese ist die
.
.
operative Versorgung von Knochenverletzungen mit Implantaten. Das heißt, mithilfe von Platten, Nägeln und Schrauben aus Metall werden die einzelnen
.
.
Knochenteile fixiert, sodass sie wieder zusammenwachsen können. Diese Implantate bekommt der Chirurg natürlich nicht im Baumarkt um die Ecke,
.
.
sondern zum Beispiel aus dem thüringischen Aschau. Dort fertigen Zerspanungsmechaniker wie der 19­jährige Axel aus Werkstoffen, beispielsweise
.
.
Titan und Stahl, die Präsizionsteile für den Einsatz in der Human­ und Veterinärmedizin.
.
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Schrauben­Dreher
Aufgaben
Zerspanungsmechaniker fertigen Präzisionsbau­
teile meist aus Metall durch spanende Verfahren
wie Drehen, Fräsen, Bohren oder Schleifen.
Dauer
3,5 Jahre
Voraussetzungen
rechnerisches und logisches Denkvermögen,
räumliches Vorstellungsvermögen, Beobachtungs­
genauigkeit, handwerkliches Geschick, techni­
sches Verständnis, Sorgfalt
Chancen
Zerspanungsmechaniker können sich spezialisie­
ren, zum Beispiel in Richtung Elektrotechnik,
EDV­Anwendung im Maschinen­ und
Werkzeugbau oder die Ausbildung zum
Industriemeister beziehungsweise Tech­
niker für Maschinenbau oder ­technik
anschließen.
Zerspanungs­
mechaniker
(m/w)
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10 12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,...28
Powered by FlippingBook